#CoronaZeiten #2

Zwei Wochen Corona-Zeiten, einiges noch vor uns.


Meine Erkenntnisse dieser Woche

  1. „In der Krise zeigt sich der Charakter.“ Was für ein wahrer Satz, der viele große und kleine Belege im Beruflichen wie im Privaten findet. Es gibt so unendlich viel wunderbare Freundinnenschaft in diesen Zeiten, zauberhafte Kolleginnen, die auch in persönlich schwierigen Zeiten einfach da sind. Und auch ein paar Erfahrungen mit Menschen, die den aktuellen Herausforderungen nicht gewachsen sind, das aber nicht wahrhaben wollen.
  2. Wer auf einem bestimmten Level Politik macht – übrigens egal wo – , ist vermutlich meist weniger überfordert mit dieser Situation, in der viel Unsicherheit herrscht und man Entscheidungen treffen muss, deren Auswirkungen erst später zu sehen sind. Gleichzeitig lastet ein enormer Druck auf allen, die jetzt schwierige Entscheidungen in Unsicherheit treffen müssen. Die werden oft von Menschen, die ausserhalb der Krisenstäbe sitzen, nach Massstäben beurteilt, die in diesen Zeiten nicht herangezogen werden können.
  3. Es gibt einen ungeheuren Digitalisierungsschub. Videokonferenztools, Homeoffice, neue Funktionen im Handy und am Computer sind plötzlich für viele, die keine Nerds sind, wichtig.
  4. Langsam spielt sich eine Routine in den veränderten Verhältnissen ein. Denn Tagesstruktur ist wichtig. Über das Führen in Corona-Zeiten lohnt es einen eigenen Blog zu schreiben.
  5. Das Leben und Reden in den eigenen Blasen wird zunehmend zur politischen Herausforderung: die einen kochen mit Freund*innen gemeinsam via Skype und machen Yoga – und die anderen sitzen an der Supermarktkasse oder im LKW und man kriegt voneinander viel zu wenig mit.
  6. Der Kapitalismus und Neo-Liberalismus führt auch zu unterschiedlichen Corona-Bewältigungsstrategien. Ein Blick in die USA zeigt, wie es sich in einer Gesellschaft ohne selbstverständliche Krankenversicherung oder Lohnfortzahlung lebt. Und es ist eben nicht das Individuum, das alleine mit den Folgen von Corona umgehen kann.
  7. Es bleibt ein Privileg, in halbwegs gesicherten Verhältnissen zu leben. Und deshalb habe ich diese Woche einiges gespendet – als ein kleiner, eben aber ein Teil, einer Gemeinschaft, die dafür kämpft, dass es nach Corona noch die Lieblingskneipe oder den Buchladen um die Ecke gibt.

Veröffentlicht von Margrit Zauner

Europäerin in Berlin mit großer Wienliebe und einer Leidenschaft für Bücher und Arbeit Copyright Foto: ALBBW / M. Bußmann

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